Im Rahmen einer strategischen Marktausrichtung möchte der Kunde etwa 1500 installierte Altsysteme in ein neues Laborinformationssystem migrieren. Die durchschnittliche Migrationsdauer zu Beginn des Projektes beträgt mehr als 12 Wochen. Die Dauer eines einzelnen Migrationsprozesses lässt sich im Vorfeld jedoch kaum bestimmen. Ziel des Projektes ist daher die Erarbeitung und Prototypisierung eines werkzeuggestützten Migrationsprozesses, der die Migrationszeiten um mindestens 30 % kürzt und außerdem eine generelle Vorhersagbarkeit ermöglicht. Dazu führt die PTA die Informationserhebung und die Konzeptionierung aus fachlicher und architektonischer Sicht durch, und entwickelt einen Prototypen für den werkzeuggestützten Migrationsprozess.
Derzeit ist der Migrationsprozess nicht definiert und liegt im Ermessen des durchführenden Servicemitarbeiters. Systemische und technologische Einschränkungen sind ausschließlich durch die globale Organisation des Kunden gegeben, die jedoch nicht in jedem Fall den Anforderungen der operativen Arbeit angepasst sind. Aufgabe der PTA ist es, neben der Definition der Prozessschritte auch Formblätter, Checklisten und Strukturen zur Informationsdokumentation zu liefern. Diese Informationen können im Verlauf des Migrationsprozesses wiederverwendet und interoperabel in bereits bestehenden Systemen genutzt werden. Die wichtigsten Werkzeuge dabei sind geführte Workshops, die der Informationsgewinnung und -aufbereitung sowie der Beratung des Kunden dienen.
Die zu migrierenden Konfigurationen eines Laborinformationssystems enthalten mehrere Hundert bis weit über Tausend Einzelinformationen, die zu erfassen und zu prüfen sind. Im bisherigen Migrationsprozess werden diese Informationen nicht strukturiert, sondern eher durch beobachtete Fehlfunktionen in der Phase vor dem–Go–Live ermittelt. Dabei kommt es aktuell zu Terminverschiebungen, zu aufwendigen Testwiederholungen und zu impliziten Neuanforderungen des Kunden. Da die Laborinformationssysteme hauptsächlich im diagnostischen Labor eingesetzt werden, ist eine Dokumentationsverpflichtung im Sinne einer Computer System Validation (CSV) gegeben. Aus diesem Grund möchte der PTA–Kunde seine Output Qualification (OQ) und die Zuarbeit zur Performance Qualification (PQ) des Endkunden verbessern und in den Migrationsprozess einbeziehen.