Im Umsatzsteuererleichterungsgesetz ist vorgesehen, dass dem Rechnungssteller bei Rechnungen für Zeiträume, die in der zweiten Jahreshälfte 2020 enden, freigestellt ist, ob diese zum 01.07.2020 abgegrenzt werden oder der komplette Zeitraum mit der geringeren Mehrwertsteuer berechnet wird. Die Umsetzung dieser beiden Möglichkeiten erfolgt in der zentralen Stammdatenapplikation für die Kundenabrechnung.
In der zentralen Stammdatenapplikation werden für den Kunden Jahresendabrechnungen oder monatlich gleitende Abrechnungen für Strom- und Gasversorgung oder auch Messstellenbetrieb und andere Dienstleistungen erstellt. Je nach Kundenwunsch werden diese nach dem Zeitscheiben- oder Stichtagsmodell erstellt. Ersteres bedeutet, dass bis zum 30.06.2020 der höhere Mehrwertsteuersatz und zwischen dem 01.07.2020 und 31.12.2020 der niedrigere Mehrwertsteuersatz berechnet wird. Im Stichtagsmodell hingegen wird je nach Ende des Leistungszeitraums der dann gültige Mehrwertsteuersatz bestimmt und für die Abrechnung verwendet. Die Programmierung dazu erfolgt mit .NET-Code, die Abrechnungsdokumenterstellung mit Reporting Services und die Datenverarbeitung mit SQL-Datenbanken.
In diesem Projekt fallen für die Anpassungen der zentralen Stammdatenapplikation folgende Teilaufgaben an: Festlegung der notwendigen Vorgehensweise zur schrittweisen Umstellung der buchungsrelevanten Prozesse, Anpassung der Jahresendabrechnung sowie der Buchungen für Merkposten, Abrechnung und Gutschriften für den eigenen Buchungskreis sowie die Empfängerbuchungskreise in SAP auf Basis des Stichtagsmodells und die Anpassung der Dokumente zur Abbildung unterschiedlicher Steuersätze in den Anzahlungen innerhalb einer Abrechnung. Des Weiteren wird der Kunde bei Tests und der Teilproduktivsetzung unterstützt. Abschließend erfolgt eine Übergabe an die kundeninterne IT-Abteilung für den weiteren Support im Tagesgeschäft und die Schulung der Anwender.