Das Projekt beinhaltet die Erweiterung einer bestehenden Individualsoftware, welche die Kalkulation von Angeboten in der Labordiagnostik unterstützt. Neu implementiert wird ein Algorithmus für die Berechnung von Materialmengen, die für Diagnosetests notwendig sind. Es betrifft Qualitätskontrollen, die in regelmäßigen Zeitabständen an bestimmten Analysegeräten stattfinden. Die Kalkulation von Kontrollen über mehrere Messvorgänge hinweg ist nun möglich. Bisher konnte das Programm die Mengen nur per Messvorgang berechnen. Die Anwender mussten die Kalkulation manuell anpassen, um ein konkurrenzfähiges Angebot zu erstellen. Diese Nacharbeit entfällt jetzt. Das Projekt beinhaltet alle Phasen der Softwareentwicklung. Die PTA übernimmt Implementierung und Test des Algorithmus sowie die Einbindung in die bestehende Applikation. GUI, Business-Logik und Datenstruktur werden erweitert. Neue Unit-Tests werden angelegt. Im Test kommen Äquivalenzklassenbildung, Grenzwertanalyse und Entscheidungstabellen zum Einsatz.
Der neue Algorithmus ist in die Business-Logik der bestehenden Client/Server Applikation eingebunden. Die zusätzlichen Input-Daten erhält er durch den Import aus anderen Systemen, von eigenen Stammdaten und Nutzereingaben. Dafür werden Stored Procedures erweitert, die Datenstruktur und Zugriffsklassen auf die Daten angepasst sowie neue Eingabefelder bereitgestellt. Der Algorithmus selbst ist in C# programmiert. Das neue Modul sichert die Integration der Rechenergebnisse in die bestehenden Sichten für die Anwender und die Output-Procedures zu den nachgelagerten Systemen. Für den Test der Bereitstellung von Input-Daten, des Algorithmus und der Weitergabe von Output-Daten werden Testfälle erstellt. Dies erfolgt durch die Anwendung von entsprechenden Testmethoden. Sie werden in einem Google Spreadsheet verwaltet. Die PTA unterstützt bei der Analyse der Anforderungen und erstellt Testfälle. Sie implementiert die Lösung und führt die Tests aus. Die PTA ergänzt das User Manual und dokumentiert Rechenbeispiele.
In Labors für Molekulare Diagnostik kommen auch Geräte zum Einsatz, die mehrere Blutproben in einem Messvorgang analysieren können. Ein solcher Messvorgang wird als Batch-Lauf bezeichnet. Für Batch-Läufe berchnet die Kalkulationssoftware, anhand von Stammdaten und Eingaben der Anwender, wie u.a. die jährliche Anzahl der Blutproben, die notwendigen Materialien und Mengen für die Analysen. Um die Korrektheit der Messergebnisse zu gewährleisten, werden auf den Geräten regelmäßig Qualitätskontrollen durchgeführt. Dabei kommen Materialien mit vorab bekannten Ergebnissen zum Einsatz. Die Analysewerte werden mit den bekannten Werten verglichen. In der bisherigen Kalkulation war eine Kontrolle per Batch verpflichtend. Das neue Feature erlaubt eine Kontrolle für mehrere Batches innerhalb einer Periode. Für Labore mit hohem Durchsatz führt das zu weniger Materialverbrauch und spart Kosten. Durch Berücksichtigung dieser Ersparnis in der Kalkulation kann der Vertrieb günstigere Angebote für die Labore erstellen.