Aufgrund des Umsatzsteuererleichterungsgesetzes für die zweite Jahreshälfte 2020 sind Änderungen in den buchungsrelevanten Systemen (Stammdatenapplikation und Eingangsbelegsystem) notwendig, um die Rechnungserfassung bzw. -stellung mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen für alle Spezialfälle zu gewährleisten.
Im Eingangsbelegsystem werden Strom- und Gas-Rechnungen von Netzbetreibern mit den enthaltenen, ggf. unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen erfasst. Die Validierung gestaltet sich u.a. aufwendig, da der Gas-Abrechnungstag erst am Folgetag um 6 Uhr endet. Eine weitere Herausforderung besteht in der Verrechnung von Abschlagszahlungen mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen. Die automatische Erfassung und Buchung der Eingangsbelege werden diesbezüglich angepasst. Auf der Kundenseite werden in der zentralen Stammdatenapplikation die geleisteten Anzahlungen mit verschiedenen Mehrwertsteuersätzen korrekt verrechnet und auf den Kundendokumenten ausgewiesen. Die Programmierung erfolgt mit .NET-Code, die Dokumenterstellung mit Reporting Services und die Datenverarbeitung mit SQL-Datenbanken.
In dem Projekt ergeben sich zahlreiche Anpassungen im Eingangsbelegsystem und in der Stammdatenapplikation. Die notwendigen Anpassungen müssen zur automatisierten Erfassung der von der Mehrwertsteuersenkung betroffenen Eingangsbelege konzipiert werden. Anschließend werden sie im Eingangsbelegsystem nach Freigabe durch die Fachabteilung umgesetzt. Die Kundenabrechnungsdokumente werden mit und ohne Rechnungscharakter um die Umsatzsteuersplittung im Geschäftsjahr 2020 erweitert. Eine Koordination der ggf. notwendigen Anpassungen im kundeneigenen Biztalk-Server wird ebenfalls unternommen. Am Ende erfolgt ein Abnahmetest und die Übergabe an die kundeninterne IT-Abteilung für den weiteren Support im Tagesgeschäft sowie die Schulung der Anwender.